Dampfspeicherlok im Braunkohlegebiet 1960

Jahr: 1960
Ort: Braunkohlengebiet Ville
Bildnr.: WDA4655-1-001

Das Foto zeigt eine der Dampfspeicherloks, wie sie bis in die 60er Jahre für Zugtraktion im Braunkohlegebiet westlich von Köln eingesetzt wurden. Dampfspeicherloks wurden überall da eingesetzt, wo gewöhnliche Dampflokomotiven wegen der Brandgefahr nicht eingesetzt werden konnten. Außerdem fanden sie verwendung in Industrieanlagen, bei denen produktionsbedingt  viel Prozesswärem - Dampf - zur Verfügung stand. Diese Loks wurden in den Braunkohlegruben neben Elektroloks genutzt, hauptsächlich auf Strecken, die über keine elektrische Stromversorgung verfügten. 
Die Technik dieser Maschinen war recht einfach. Regelmäßig, meist einmal am Tag wurde der große Kessel , der zu Dreiviertel mit heißem Wasser gefüllt war unter hohem Druck - meist bis ca. 25 bar - mit Dampf befüllt. Durch den hohen Druck stieg die Siedetemperatur des Wassers, das dann beim Verbrauch mit fallendem Druck - und fallender Siedetemperatur - den Dampf langsam wieder abgab. Der Dampf trieb wie bei einer gewöhnlichen Dampflokomotive über die Kolben und die Kuppelstangen die Lok an. Auch die Konstruktion von Dampfspeicherloks war recht einfach. Sie benötigten keine Feuerung, keine eigene Dampfproduktion, mussten keine Kohle als Treibstoff mit sich führen. Und so, wie man sehen kann, gab es auch keinen Schornstein für Rauch und Abdampf.