Jahr: 1959
Ort: Gürzenich-St. Alban, Köln
Bildnr.: WDA1056-002
Unmittelbar neben dem Gürzenich befand sich die mittelalterliche Kirche St. Alban. Auch der spätgotische Kirchenbau wurde ein Opfer des Bombenkrieges. Nach dem Krieg entschied man sich, die Kirche nicht wieder aufzubauen, sondern die Ruine im Zustand der Zerstörung zu sichern und im ehemaligen nach oben offenen Kirchenschiff eine Gedenkstätte für die Toten des Krieges zu errichten. Zentrum der Gedenkstätte ist ist die Skulptur "Trauerndes Elternpaar", die als Kopie einer Skulptur von Käte Kollwitz gefertigt wurde. Käte Kollwitz hatte die Skulptur im Gedenken an ihren gleich zu Beginn des ersten Weltkrieges getöteten, 18 jährigen Sohn Peter gestaltet und auf dem belgischen Soldatenfriehof in der Nähe des Grabes von Peter Kollwitz aufgestellt. Der Bildhauer Ewald Mataré, der mit der Schaffung der Skulptur beauftragt wurde, ließ die beiden Figuren von seinen Meisterschülern Josef Beuys und Erwin Heerich aus Stein schlagen.
Das Innere der Gedenkstätte ist nicht zugänglich, beim Wiederaufbau des Gürzenich hat man aber ganz bewusst eine Sichtverbindung durch die hohe Glaswand zwischen dem Treppenaufgang und der Ruine geschaffen. Der Gedenkort kann außerdem von der Westseite des ehemaligen Kirchenbaus durch die vergitterten Fenster eingesehen werden.
Die Gedenkstätte wurde im Jahre 1959 im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eingeweiht.
Das Foto zeigt die Eröffnung des Gedenkortes mit der nahhezu lebensgroßen Skulptur. Blick Richtung Westen auf die im Hintergrund sichtbare westliche Kirchenwand.
Genre: | Gedenkort, Kriegszerstörung, Wiederaufbau |
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Personen: | Künstler, Oberbürgermeister, Politiker |
Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Altstadt |
Zeitraum: | 1955 - 1959 |