Naziverbrecher vor einer Haftzelle Hoegen Prozess 1949

Jahr: 1949
Ort: Arbeitshaus Brauweiler
Bildnr.: WDA680-009

Der Mitangeklagte im Kölner Hoegen Prozess, Walter Hirschfeld, steht bei einem Ortstermin vor der Haftzelle im Arbeitshaus Brauweiler. Die Einrichtung in Brauweiler war, obwohl als Arbeitshaus bezeichnet, wie ein Gefängnis mit Haftzellen, einschluss und Strenger kontrolle eingerichtet. Die Kölner GESTAPO hatte ihr verbrecherisches Tun wegen der Bombenangriffe auf Köln hierherausgelagert. Hier wie im GESTAPO-Hauptquartier im EL-DE-Haus hatten die Naziverbrecher weiter Gefangene schwerst misshandelt und gefoltert, um Geständnisse zu erpressen. Mehr als einer der Häftlinge war dabei zu Tode gekommen, einige waren von den Angeklagten erschossen worden. In der Zelle vor der Hirsdhfeld steht hatte er kaltblütig mit vier Pistolenschüssen einen 16jährigen Häftling, Fritz Krämer, erschosssen. Der Jugendliche hatte wohl aus Panik und Haftkoller in der engen Zelle randaliert und geschrien. Hirschfeld holte seine Dienstwaffe und erschoss den jungen Mann von der Zellentüre aus. 
Hirschfeld, der in einem früheren Prozess vor einem britischen Militärgericht für die Ermordung von zwei russischen Zwangsarbeiterinnen  zum Tode verurteilt worden war, nach nach mildem Urteil im Kölner Hoegen Prozess , nach Revision und Begnadigung bereits im Sommer 1952 ein freier Mann.