Jahr: 1949Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA528-016
Noch Jahre nach dem Ende des Krieges mussten viele Menschen in solchen Notunterkünften, in Kellern, in Baracken oder in Bunkern wohnen. Noch zur Kommunalwahl 1956 trat die Kölner SPD unter Theo Burauen mit einem "Entbunkerungsprogramm" vor die Wählerschaft, um möglichst bald alle Menschen aus den unwürdigen und ungesunden, engen Behausungen in moderne Wohnungen umsiedeln zu können.
Jahr: 1946Ort: Kleiner Griechenmarkt, KölnBildnr. WDA411-90
Der Verzehr von Pferdefleisch wurde in Deutschland seit altersher zwiespältig gesehehn. Es gab sogar im 8. Jhdt. päpstliche Verbote. Ab dem Beginn des 19. Jhdts. wurde Pferdefleisch jedoch vor Allem für ärmere Bevölkerungsschichten zum wertvollen Eiweißlieferanten. Mit dem Verschwinden von Gebrauchspferden ging auch der in Deutschland ohnehin geringe Verzehr von Pferdefleisch immer mehr zurück. Nach dem Krieg gab es noch einige Pferdemetzgereien und als Spezialität wurde dort oft Sauerbraten vom Pferd-"Suurbrode-Trab-Trab" oder spöttisch "Wieher-Schnitzel" angeboten. Heute(2017) gibt es wohl keinen Metzger mehr in der Domstadt, der Pferdefleisch anbietet.
Jahr: 1946Ort: unbekannter Ort, KölnBildnr.: WDA012-022
Nur auf den ersten Blick scheint Leben hinter den leeren Fenstern nicht möglich zu sein. Aber dann erkennt man die an einer Leine baumelnden Wäschestücke und weiß, dass auch in diesen Ruinen wieder gelebt wird, gelebt werden muss. Kaum eine Wohnung in der Innenstadt war noch nutzbar und so mussten die Menschen, die schon bald nach dem Krieg wieder in ihre Heimatstadt zurückströmten, sich notdürftige Unterkünfte schaffen. Menschen lebten in Kelllern, in notdürftig angedichteten Hausteilen, in Ütten, Baracken und Gartenlauben....und die Wäsche hing zum Trocknen vielleicht im früheren Wohnzimmer.
Jahr: 1946Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA016-030
In solchen primitiven Unterkünften lag die Hauptlast zur Sicherung des Lebens, des Überlebens bei den Frauen. Oft Kriegerwitwen, ohne Mann mussten sie nicht nur den Haushalt besorgen und die Kinder erziehen, sondern auch für den Lebensunterhalt sorgen. Öffentliche Unterstützung gab es nur wenig bis garnicht und sie mussten oft zur Beschaffung von Lebensmitteln aufs Land fahren, um zu hoffen, dass sie gegen ihre wenigen Habseligkeiten etwas zum Essen eintauschen konnten.
Jahr: 1947Ort: unbekannter Ort, KölnBildnr. WDA145-010
Der Herr mit Brille und dunklem Anzug, der im Hauseingang steht, ist der Staatssekretär im britischen Aussenministerium, Lord Frank Pakenham. Die Verantwortlichkeit für die britische Besatzungszone war Anfang 1947 vom Kriegsministerium in zivile Verwaltung durch das Aussenministerium übergegangen. Lord Pakenham wurde der verantwortliche Chef der britischen Verwaltung in Deutschland. Er bemühte sich um Ausöhnung mit Deutschland und Konrad Adenauer hat ihn später als einen der Väter der Bundesrepublik bezeichnet.
Pakenham begleitet von der Spitze der Kölner Stadtverwaltung (3. v.l. Oberbürgermeister Hemann Pünder) und dem englischen Stadtkommandanten Colonel White (ganz rechts), besichtigt Wohnungen, die sich in notdürftig hergerichteten Ruinenhäusern befinden. Der Ort dieser Besichtigung ist leider nicht bekannt.
Jahr: 1946Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA016-020
Diese Mutter mit ihren drei Kindern, einer noch ein Säugling, trug wie viele Kölner Mütter die Hauptlast für das Leben, das Überleben ihrer Familie. Diese Frauen, oft allein, weil die Männer tot oder in Gefangenschaft waren, mussten unter primitivsten Umständen kochen, waschen, Kinder erziehen. Sie mussten ohne öffentliche Unterstützung für den Lebensunterhalt sorgen, oft durch Tauschfahrten auf das Land Lebensmittel beschaffen, damit die Kinder machmal auch richtig satt wurden. Und Frauen wie diese waren dabei oft verbraucht und sahen, kaum über dreißig Jahre alt, aus wie Sechzigjährige.
Jahr: 1948Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA623-13
Für lange Zeit wurden die aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen in Massenunterkünften wie Fabrikgebäuden oder Sporthallen untergebracht. Hier mussten sie auf engstem Raum oft jahrelang miteinander auskommen, oft massiv abgelehnt von der ansässigen Bevölkerung.
Jahr: 1951Ort: Marktstraße, KölnBildnr. WDA528-017
Aus anderen Bildern des Films geht hervor, dass diese Aufnahme im sog. "Kirchenbunker" nahe der Markthalle in Köln Raderberg enstanden ist. Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Elends, den der von den Naziverbrechern angezettelte Weltkrieg über die Menschen gebracht hat. Eine Familie mit Kindern lebt in einem Bunker, ohne Fenster, feucht, kalt und völlig unzulänglich. Der Vater hat der Krieg den rechten Arm herausgerissen. (Die oft gebrauchte Formulierung "hat ...verloren" klingt beim Anblick dieses Mannes zu euphemistisch ja fast zynisch.) In dieser Not fiel hier wie in vielen anderen Fällen den Frauen, den Müttern die ganze Last des Elends, der Versorgung und der Ernährung zu.
In Bunkern und anderen menschenunwürdigen Unterkünften lebten sogar Mitte der 50er Jahre noch so viele Menschen, dass die SPD in den Kommunalwahlkampf 1956 mit einem "Entbunkerungsprogramm" zog. Angesichts des Wirtschaftswunders fand die SPD es unwürdig, wie wenig sich die städtische und staatliche Administration um die im Elend lebenden Menschen gekümmert hatte.
Jahr: 1951Ort: Marktstraße, KölnBildnr. WDA528-010
Aus anderen Bildern des Films geht hervor, dass diese Aufnahme im sog. "Kirchenbunker" nahe der Markthalle in Köln Raderberg enstanden ist. Die Raumnot war so groß, dass hier die Stockbetten auf drei Etagen aufgebaut waren. Die Wohnflächen pro Person und Familie wurden wegen des Mangels an Wohnraum und sogar an Notunterkünften zugeteilt und waren entsprechend karg bemessen. Oft lebten Familen in einem Raum für Essen, Schlafen, Wohnen und Waschen. Sanitäre Einrichtungen waren meist gemeinsame unzureichende Örtlichkeiten.Der Krieg von den Naziverbechern angezettelt hatte die Ärmsten am Meisten getroffen.
Jahr: 1946Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA46-061
Ein Raum wie dieser, wohl in einem Keller, trocken und dicht, mit einem Kochherd, war damals für vieleFamilien die normale Unterkunft. In Köln war 70% des Wohnraums (in der Innenstadt 90%) zerstört. Einrichtungsgegenstände wie der Herd und das Bett daneben wurden aus den Ruinen ausgegraben. Solche Umstände waren noch bis in die 50er Jahre Normalität für viele Familen. Noch 1956, elf Jahre nach Kriegsende, war das "Entbunkerungsprogramm" der Hauptslogan der SPD bei den Kommunalwahlen.
Jahr: 1946Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA016-031
Auf engstem Raum oft in hastig zusammengezimmerten Baracken und Hütten hausten die Menschen im Köln der Nachkriegszeit. Ramponierte Kinderbetten, das Bett der Eltern, der Esstisch, ein Küchenherd und einige Kästen und Schrankreste sind die Einrichtung der düster wirkenden Unterkunft. Hier in einem Raum mussten die Familien leben, schlafen, kochen, essen und wie auf dem Foto erkennbar, auf dem Herd die Wäsche waschen.
Jahr: 1946Ort: Straße, KölnBildnr. WDA016-006
Alle geretteten Habseligkeiten sind auf engstem Raum untergebracht, kaum Durchkommen zwischen Tischen und Küchenschränken, primitiven Waschgelegenheiten und dem wahrscheinlich damals wertvollsten Besitz, einem Fahrrrad. Und dann ein winziger Ofen in der Nähe von Bettwäsche und Kissen, der für Wärme sorgte, aber auch Kochgelegenheit für das wenige Essen und Heizquelle des Waschwassers für Mensch und Bekleidung war.
Jahr: 1946Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA016-029
Hinten links ein Küchenherd, der zum Kochen und Heizen dienen mussten Die Beschaffung von Brennstoffen war immer schwierig. Man ging in die Ruinen, um unter oft großer Gefahr Holz zusammen zu suchen oder versuchte auf Bahndämmen, Kohlen und Briketts von den Waggons zu holen. Dabei waren die alten Küchenherde mit den langen Ofenrohren in den primitiven Unterkünften eine ständige Gefahr für Feuer und Rauchvergiftungen.
Jahr: 1949Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA528-023
Hier haben sich die Menschen in Anlagen der alten preussischen Befestigungseinrichtungen aus dem 19. Jhdt. eingerichtet. Solche Bauten waren in Resten noch in einigen Aussenbezirken vorhanden, auch Bunker aus der Zeit des Bombenkrieges mussten als Notunterkünfte herhalten. Noch mehr als zehn Jahre nach Ende des Krieges trat die Kölner SPD unter Theo Burauen zur Kommunalwahl 1956 mit einem "Entbunkerungsprogramm" vor die Wählerinnen und Wähler. Es sollte bis in die frühen 60er Jahre dauern, bis alle Menschen wieder einigermaßen "menschenwürdig" untergebracht waren.
Jahr: 1946Ort: Werderstraße, KölnBildnr. WDA49-127
Der Blick geht von der Werderstraße aus über den Kaiser-Wilhelm-Ring Richtung Osten. Die Straße auf der gegenüberliegenden Seite des Rings ist der Gereonshof. Im Hintergrund die Domtürme.Das Bild zeigt eine typische Haussituation nach dem Krieg. Der linke Teil des Gebäudes ist zerstört, aber auf der rechten, relativ unversehrten Seite wohnen Menschen. Wohnen in Ruinen war nach bis in die späten 50er Jahre für viele Kölnerinnen und Kölner der Normalfall.
Jahr: 1947Ort: Große Witschgasse, KölnBildnr. WDA139-011
Das Foto zeigt den Turm der evangelischen Trinitatiskirche gesehen von Süden, von der Großen Witschgasse aus. Die Vorderfront der Kirche liegt an der Straße "Filzengraben", der Turm liegt auf der Westseite der Kirche,in der Art eines Campanile freistehend am südlichen Ende des Kirchenschiffs. Die Trinitatiskirche war um 1860 der allererste Neubau einer evangelischen Kirche in Köln. Bis zum Einmarsch der Franzosen 1794 gab es kein evangelisches Gotteshaus in Köln. Die Antoniterirche an der Schildergasse wurde den wenigen evangelischen Christen in der Stadt als Gotteshaus zugeteilt. Die preussische Verwaltung ab 1815 übernahm dann die Kirche St. Pantaleon als evangelische Garnisonskirche.
Der Bau der Kirche geht auf Pläne des Architekten Friedrich August Stüler (1800-1865) zurück, der sich mit seinem Entwurf deutlich von den tradierten Formen Kölner Kirchenbauten abhob.
Das Foto zeigt die massiven Zerstörungen in diesem Bereich der Altstadt, aber auch die Bemühungen, im Chaos von Trümmerbergen und Ruinen ein wenig Ordnung zu schaffen. Ein schmaler Zugangsweg ist freigeräumt, Ziegelsteine der zerstörten Bauten sind links und rechts sorgfältig aufgestapelt, ja, es scheint sogar, dass sich Menschen in der Hausruine im Zentrum des Bildes notdürftiger Behausungen hergerichtet haben.
Jahr: 1946Ort: Kamekestraße, KölnBildnr. WDA080-002
Die Aufzeichnungen zu den Negativen nennen die Kamekestraße in der Nähe des Friesenplatzes als Aufnahmeort dieses teilzerstörten Hauses. Soweit Aussenmauern noch standen konnten sich die Menschen in den Ruinen Wohnmöglichkeiten schaffen. In solchen Bauten waren die Menschen in ihrer prekären Wohnsituation immer durch Einsturz oder herabfallenden Trümmerteile bedroht. Da auch Wasser- und Stromversorgung oft kaum oder garnicht mehr funktionierten, lebten die Menschen in ständiger Not.
Jahr: 1948Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA528-011
Noch Jahre nach dem Ende des Krieges mussten viele Menschen in solchen Notunterkünften, in Kellern, in Baracken oder in Bunkern wohnen. Noch zur Kommunalwahl 1956 trat die Kölner SPD unter Theo Burauen mit einem "Entbunkerungsprogramm" vor die Wählerschaft, um möglichst bald alle Menschen aus den unwürdigen und ungesunden, engen Behausungen in moderne Wohnungen umsiedeln zu können. Daas Bild zeigt, in welcher Enge, unter welch beengten Umständen die Menschen leben mussten, oft ohne fließendes Wasser und ohne vernünftige sanitäre Einrichtungen.
Jahr: 1951Ort: unbekannter Ort, KölnBildnr. WDA528-022
Der größte Teil der der Wohngebäude war im Krieg entweder ganz zerstört oder nachhaltig beschädigt worden.Die menschen mussten sich notdürftig in weiederhergerichteten Ruinen, Bunkern oder Notbehausungen einrichten. Oft wohnten Familen in einem Raum, in dem gelebt, gekocht, gearbeitet und geschlafen wurde. Der Wohnraum war bewirtschaftet, das heißt jeder Person stand nur eine bestimmte Anzahl an Quadratmetern zur Verfügung und so mussten in intakten oder wiederaufgebauten größeren Wohnungen oft mehrere Parteien zusammenwohnen. Die Wohnungsnot war auch zehn Jahre nach dem Krieg noch so groß, dass die SPD mit einem sog. "Entbunkerungsprogramm" in den Kommunlawahlkampf 1956 ging, den die Partei dann auch mit Theo Burauen an der Spitze als Sieger abschloss.
Jahr: 1946Ort: Straße, KölnBildnr. WDA016-007
Wohl dem, der einen solchen kleinen Ofen gerettet hatte. Solche Öfen dienten früher in den Wohnungen nur zum Heizen eines Wohnraums. in den Notquartieren mussten sie als Kochstelle und auch zum Erhitzen des Waschwassers für Mensch und Kleidung ausreichen. Oben an der Wand erkennt man deutlich wie wenig das Ofenrohr des Rauchabzugs in der Wand abgedichtet ist. Dies und die oft glühenden Öfen waren in der Enge der Notquartiere eine ständige Gefahr für Rauch und Feuer.
Jahr: 1949Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA528-012
Das Foto vermittelt, wie eng die Menschen zusammenleben mussten. Gleich mehrere Generationen wohnen in einem Raum, der zugleich Wohnraum, Küche und Schlafzimmer ist.
Jahr: 1946Ort: unbekannte Straße, KölnBildnr. WDA119-296
Der Kanten Brot, den das kleinere der beiden Mädchen in der Hand hält, war oft die einzige Mahlzeit für einen Tag. Kinder litten unter dem Hunger wohlmöglich noch mehr als Erwachsene und viele Menschen, die unter unwürdigen Umständen in einer Notunterkunft leben mussten hatten keine Wertgegenstände, mit denen sie zusätzliche Nahrungsmittel neben den auf Lebensmittelmarken eintauschen konnten. Was diese Kinder allerdings in der Zeit von Not und Elend gelernt hatten, war den Wert von Lebensmitteln zu schätzen, sie nicht zu vergeuden oder gar achtlos weg zu werfen.