Kölns sündiges Meilchen 1968
Jahr:1967
Ort: Kleine Brinkgasse, Köln
Bildnr.: WDA1251-002
Das Foto zeigt, von der Ehrenstraße aus aufgenommen, die Kleine Brinkgasse, bis Anfang der 70er Jahre bekannteste der Kölner Bordellgassen. Überhaupt war die Gegend zwischen dem Rudolfplatz, der Magnusstraße, dem Hohenzollernring und der Apostelstraße, das Friesenvietel, damals eine eher heruntergekommene, schlecht beleumundete Gegend, in der Glückspiel und Prostitution weit verbreitet waren. Dies nicht zuletzt eine Folge des Krieges, da in diesem Gebiet die viele Bauten zerstört und kaum bewohnbar waren und wo sich daher das sog. "Milieu" ungehindert ausbreitete. Mit dem langsamen Wiederaufbau kamen die Menschen zurück in das Viertel und das "unsittliche Treiben" wurde zum Stein des Anstoßes für die "sittsamen" BürgerInnen. Eine erste Maßnahme an der Kleinen Brinkgasse war, dass man an beiden Enden der Gasse versetzte Mauern als Sichtschutz aufbaute, damit der "sittsame" Bürger und die "sittsame" Bürgerin das unsittliche Treiben nicht mit ansehen mussten. Das Eilemann Trio sang dazu: "Hier ein Steinchen, da ein Steinchen, alle rufen Holldrio, schwups do wor die Brinkjass zo!"
Anfang der 70er Jahre verbot die Stadt Köln die Nutzung und Vermietung der Häuser an Prostituierte. Die Stadtspitze hatte an der Hornstraße, im Niemandsland zwischen Schlachthof und Eisenbahn ein Großbordell, heute "Pascha" genannt, errichten lassen und die Damen des Gewerbes in dieses Etablissement verwiesen.
Da Foto zeigt aber auch, dass die Brinkgasse, als sie noch "sündig" war, durchaus gut besucht war.
Genre: | Kriminalität, Prostitution |
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Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Altstadt |
Zeitraum: | 1965 - 1970 |