Jahr: 1970
Ort: Köln
Bildnr.: WDA5287-008
Als nach dem Krieg der Wiederaufbau der geschundenen Innenstadt anstand, begann man eine durchgehende Nord-Süd Verbindung durch die Innenstadt zu planen. Zunächst ging man davon aus, eine nur ca. 18 Meter breite Straße mit einer mittig verlaufenden Straßenbahn zu bauen. Deren Verlauf war, anders als heute, so vorgesehen, dass gewachsene Stadtviertel nicht zerschnitten würden. Zu Beginn der 50er Jahre wurden die Planungen derart geändert, dass eine bis zu 40 Meter breite meist in jeder Richtung dreispurige Trasse vor allem für den Autoverkehr zun realisieren war. Diesen Planungen lagen die Vorstellungen von einer "autogerechten Stadt" zugrunde, eine Vorstellung, die zu dieser Zeit den beherrschenden stadtplanerischen Grundgedanken darstellte.Ein zentraler Punkt dieser Planungen war die hier abgebildete Kreuzung der Nord-Süd-Fahrt mit der in Ost-West-Richtung verlaufenden Cäcilienstraße. Hier erkennt man recht deutlich, dass die anderen Verkehrsträger, Straßenbahn, Fahrräder und natürlich auch Fußgänger sich den autogerechten Planungen unterzuordnen hatten oder waren überhaupt nicht vorgesehen waren. Am Beispiel "Fußgänger" wird dies auf dem Foto recht deutlich. Es gibt auf der gesamten Großkreuzung keine Möglichkeit, die Cäcilienstraße fußläufig zu überqueren. Der Verfasser erinnert sich, dass es zwar für kurze Zeit einen dunklen Tunnel als "Unterweg" unterhalb der Cäcilienstraße gab, dass dieser aber nach relativ kurzer Zeit, da schnell zu einem schmuddelig versifften Angstraum verkommen, wieder entfernt wurde.
Die Aufnahme wurde von der Höhe des Fernmeldehochhauses aus gemacht.Die zeitliche Zuordnung ergibt sich aus den im Hintergrund erkennbaren Bauten des WDR. Das helle Vierscheibenhaus wurde Mitte der 60er Jahre fertiggestellt, das dunklere Archivgebäude 1968.
Genre: | Autos, Fußgängerzone, Infrastruktur, Stadtplanung, Verkehr |
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Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Altstadt |
Straße: | Nord-Süd-Fahrt |
Zeitraum: | 1965-1970 |