
Jahr: 1951
Ort: Marktstraße, Köln
Bildnr. WDA528-017
Aus anderen Bildern des Films geht hervor, dass diese Aufnahme im sog. "Kirchenbunker" nahe der Markthalle in Köln Raderberg enstanden ist. Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Elends, den der von den Naziverbrechern angezettelte Weltkrieg über die Menschen gebracht hat. Eine Familie mit Kindern lebt in einem Bunker, ohne Fenster, feucht, kalt und völlig unzulänglich. Der Vater hat der Krieg den rechten Arm herausgerissen. (Die oft gebrauchte Formulierung "hat ...verloren" klingt beim Anblick dieses Mannes zu euphemistisch ja fast zynisch.) In dieser Not fiel hier wie in vielen anderen Fällen den Frauen, den Müttern die ganze Last des Elends, der Versorgung und der Ernährung zu.
In Bunkern und anderen menschenunwürdigen Unterkünften lebten sogar Mitte der 50er Jahre noch so viele Menschen, dass die SPD in den Kommunalwahlkampf 1956 mit einem "Entbunkerungsprogramm" zog. Angesichts des Wirtschaftswunders fand die SPD es unwürdig, wie wenig sich die städtische und staatliche Administration um die im Elend lebenden Menschen gekümmert hatte.
Zeitraum: | 1950 - 1954 |
Stadt: | Köln |
Genre: | Bunker, Not + Elend, Notunterkünfte |
Stadtteil: | Raderberg |