Konrad Adenauer reist nach Moskau 1955

Jahr: 1955
Ort: Flughafen Köln-Bonn
Bildnr. WDA3837-1-004

Der Bundeskanzler verabschiedet sich winkend bevor er das Flugzeug betritt, das ihn nach Moskau bringen wird.
Der Herr im hellen Anzug hinter ihm ist Kurt Georg Kiesinger (1906-1988) Kiesinger, später Ministerpräsident von Baden Württemberg (1958-1966), Bundeskanzler (1966.1969)  und CDU Vorsitzender (1967-1971)begleitete Konrad Adenauer nach Moskau. Er war zum Zeitpunkt der Reise Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses des Deutschen Bundestages.
Dahinter folgt Carlo Schmid (1896-1979). Schmid, der maßgeblich an der Gestaltung und Abfassung des Grundgesetzes beteiligt war und als einer der "Väter des Grundgesetzes" bezeichnet wird, war als Ausschussmitglied des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages Stellvertreter Kiesingers.

Hinter diesen beiden Politikern folgt eine der befragenswertesten, politischen Persönlichkeiten der Nachkriegszeit: Hans Globke (1898-1973). Er war in der zeit des Dritten Reiches hoher Ministerialbeamter im Justizministerium und Verfasser von strikt auslegenden Kommentaren zu den judenfeindlichen NS-Gesetzen. Möglicherweise war er auch an der Deportation griechischer Juden nach Auschwitz im Jahre 1949 beteiligt. Globke, der sich im Rahmen der Entnazifizierung als zum Widerstand gehörig bezeichnete, stieg nach dem krieg recht schnell wieder in höchste beamtenposten auf. Erwar von 1953 bis 1963 als Chef und Staatssekretär des Bundeskanzleramtes einer der engsten vertraten Konrad Adenauers, Globke gilt als Paradebeispiel für den nahtlosen Übergang belasteter Nazi-Verwaltungsbeamter und Richter in bundesdeutsche Verwaltung und Justiz.