
Jahr: 1949
Ort: Hauptbahnhof, Köln
Bildnr. WDA343-017
Ein invalider Bahnbeamter kündigt den Fernschnellzug nach Amsterdam an
Der Anblick von Invaliden, Kriegsversehrten, jungen Männern, die in einem sinnlosen Krieg Teile ihrer Körper verloren hatten, war fast alltäglich. Sichtbare Zeichen von Verwundungen und Schäden, die sie erleiden mussten. Die nicht sichtbaren Spuren, Traumata, Albträume und seelischen Schäden waren weit zahlreicher. Man sah sie aber nicht.
Die Zuganzeige mit den herausziehbaren Schildern auf Züge und anderen Hinweisen war bis in die 60er Jahre Standard auf den großen Bahnhöfen. Wie hier zu erkennen wurden nicht nur die Zugziele auf diese Weise angezeigt, sondern auch allgemeine Informationen zu den einzelnen Zügen: Hier die Zugart "Fernschnellzug". Auch (die damals allerdings deutlich selteneren) Verspätungen wurden so mitgeteilt. Nicht standardisierte Anzeigen wurden mit Kreide auf Tafeln aufgeschrieben und gesondert angehängt.
Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass es offensichtlich in die Bahnhofshalle reinregnet. Das Stahlgerüst war zwar im Wesentlichen unversehrt, aber die Verglasung war zerstört. Erst ab Anfang der 50er Jahre konnte man wieder im Trockenen auf seinen Zug warten.
Stadt: | Köln |
Genre: | Eisenbahn, Verkehr |
Gebäude: | Hauptbahnhof |
Zeitraum: | 1945-1949 |
Personen: | Kriegsversehrte |