
Jahr 1946
Ort: Venloer Wall, Köln
Bildnr. WDA019a-005
Das Rote Kreuz der Schweiz organisierte in der Zeit von der Mitte des zweiten Weltkriegs an bis 1955 die Kinderhilfe für kriegsgeschädigte Kinder, nach Ende des Krieges auch aus Deutschland. Ein Schwerpunkt der Hilfsmaßnahmen waren die Kinderzüge, mit denen bis 1955 über 140.000 Kinder aus ganz Europa in die Schweiz gebracht wurden, um sich dort während drei- bis sechsmonatigen Aufenthalten in Gastfamilien zu erholen. Erholung bedeutete hierbei zunächst vor Allem die Herstellung eines angemessenen Ernährungsstatus für die oft unterernährten Kinder, aber auch gesundheitliche Prävention bzw. Heilbehandlung für die Kinder, in deren Heimatländern kriegsbedingt oft chaotische hygienische und gesundheitliche Zustände herrschten. Die Maßnahmen konnten finanziert werden durch Mittel der Schweizer Regierung, aber in hohem Maße auch durch private Spenden und Initiativen und nicht zuletzt durch das unentgeltliche Engagement von ca. 100.00 Schweizer Gastfamilien, die die Kinder bei sich aufnahmen und "aufpäppelten".
Gleichzeitig wurde vonseiten des Schweizer Roten Kreuzes eine Siedlung von achtzehn Holzbauten im Kölner Grüngürtel -das "Schweizerdorf"- errichtet. Hier wurden viele Kinder medizinisch betreut und erhielten auch ausreichende Ernährung. Diese Art der Hilfe wurde in Köln im Allgemeinen der "Verschickung" vorgezogen, auch um den vielfach durch die Kriegserfahrungen traumatisierten Kindern die lange Trennung von den Eltern zu ersparen. So kam es, dass von Köln aus nur wenige "Kindersonderzüge" in die Schweiz fuhren.
Das Foto zeigt Schweizer Helferinnen und Helfer vor einem der Bauten. Im Hintergrund erkennt man den Bahndamm der Strecke von Köln nach Koblenz bzw. in die Eifel und den Venloer Wall.
Stadt: | Köln |
Genre: | Kinder, Kinderhilfe |
Zeitraum: | 1945-1949 |
Personen: | HelferInnen |