Beim Kohlenklau erwischt! 1947
Jahr: 1947
Ort: unbekannter Ort, Köln
Bildnr.: WDA676-004
Der Polizist hat einen Mann beim Kohlenklau erwischt. Neben dem Mangel an Lebensmitteln war unmittelbar nach dem Krieg der Mangel an Brennstoffen das größte Problem für die um das Überleben kämpfenden Menschen. So waren die Kohlenzüge auf den großen Verschiebebahnhöfen rund um Köln regelmäßiges Ziel von Menschen, die von den mit Kohle oder Brikett beladenen Waggons etwas "abzweigen" wollten. Um den Kohlenklau zu verhindern, versuchte die Polizei, die Bahnhöfe und Züge zu bewachen. Das war in Anbetracht der groräumigen Verschiebbahnhöfe sicher schwierig, aber hier hat einer der Polizisten wohl Erfolg gehabt. Der Kohlendieb wird seine Beute wohl abgeben müssen.
Kohlenklau und auch Mundraub, um Lebensmittel zu bekommen, war vom Kölner Erzbischof Josef Frings gewissermaßen mit einer kirchlichen absolution versehen worden. Frings hatte verkündet, dass der einzelne etwas Lebenswichtiges dann wegnehmen dürfe, wenn er es auf einwandfreiem Wege nicht erlangen könnte. Und so nannte man derartige "Beschaffungen" in Köln schon bald "fringsen".
Genre: | Brennstoffmangel, Eisenbahn, Nationalsozialismus, Not + Elend, Polizei, fringsen |
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Personen: | Polizist |
Stadt: | Köln |
Zeitraum: | 1945 - 1949, vor 1939 |