Türkischer Arbeiter bei Ford 1962

Jahr: 1962
Ort: Henry-Ford-Straße, Köln-Niehl
Bildnr.: WDA2790-3-006

Seit der unmittelbaren Nachkriegszeit hat Walter Dick unzählige Aufnahmen für die Ford-Werke gemacht. Dabei handelt es sich sowohl um Fotos, die für die allegemeine Presse bestimmt waren als auch um Bilder für die Ford-Zeitung, eine Art Magazin für Mitarbeitende und Kunden. Hier ist es einer der ersten türkischen Mitarbeiter, den Walter Dick fotografiert hat

Mitarbeiter aus dem Ausland, ab der Mitte der 50er Jahre zumeist aus Italien oder Spanien, wurden in Deutschland wegen massivem Arbeitkräftemangel dringend benötigt. Zum einen erforderte die boomende Wirtschaft (Wirtschaftswunder) der 50er Jahre eine hohe Zahl von Arbeitskräften zum anderen hatte der Krieg einen ungeheueren Verlust an arbeitfähigen Männern (ca. vier Millionen) verursacht. Die ausländischen arbeitskräfte wurden damals und bis in die späten 70er Jahre als "Gastarbeiter" bezeichnet. Es wurde davon ausgegangen, dass sie nach einigen Jahren wieder in ihre Heimatländer zurückkehrten. 
Im Jahre 1961 schloss die Bundesregierung ein Anwerbeabkommen mit der Türkei, um auch von dort eine geregelte Arbeitszuwanderung zu ermöglichen. Insofern war es 1962 noch eher eine Ausnahme, dass türkische Staatsbürger bei Ford arbeiteten.