Jahr: 1946
Ort: Aachener Straße, Köln
Bildnr. WDA185-004
Neben dem großen Mangel an Nahrungsmitteln litten die Menschen unter der Kanppheit an Brennmaterial zum Heizen ihrer Wohnungen. Brikett aus Braunkohle waren zu der Zeit das Hauptbrennmaterial, das die Menschen bitter nötig hatten. Auch wenn sie Bezugsscheine für die begehrten "Klütten" hatten, waren sie kaum zu bekommen. Oft halfen sich die Menschen, indem sie von den durchfahrenden Lastzügen oder auf den Güterbahnhöfen von den Waggons die "schwarzen Goldstücke" einfach klauten. Der Kölner Kardinal Josef Frings hatte diese Selbstversorgung gewissermaßen gerechtfertigt, indem er in einer Predigt verkündet hatte, dass der einzelne sich, wenn es für ihn nicht anders zu erlangen sei, das Lebensnotwendige nehmen dürfe. Die Kölner erfanden schnell ein Wort für derartige Handlungsweisen: "fringsen"!
Das Foto zeigt Jungen, die auf den brikettbeladenen Anhänger geklettert sind und die Brikett herunterwerfen. Erkennbar an der abgerundeten Ecke des Gebäudes links ist der Ort des Geschehens. Das gebäude ist der Prinzenhof an der Ecke Hohenzollernring/Aachener Straße unmittelbar vor dem Rudolfplatz.
Genre: | Brennstoffmangel, Not + Elend, fringsen |
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Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Neustadt |
Straße: | Aachener Straße, Rudolfplatz |
Zeitraum: | 1945-1949 |