Jahr: 1947
Ort: Kaiser Wilhelm Ring, Köln
Bildnr.: WDA122-13
Im Frühjahr 1947 verschlechterte sich die Versorgungslage für die Bevölkerung derart, dass nur noch Lebensmittelrationen von 700 bis 800 Kalorien pro Tag zur Verteilung gelangen konnten. (Normalbedarf mind. 2300 Kalorien pro Tag) Dadurch sank natütlich auch die Arbeitsleistung, was zu einer weiteren Verschärfung der Lage führte. In vielen Städten kam es zu sog. Hungerdemonstrationen, die meist von den neugegründeten Gewerkschaften initiert waren. Auch in Köln versammelten sich Zehntausende empörte Kölner vor dem Rathaus, das sich damals in dem großen Allianzgebäude am Kaiser-Wilhelm-Ring befand. Mehrere Politiker sprachen zu der Menge und versuchten die Menschen zu beruhigen. Dabei gab es wohl starke Unmutäußerungen, als der in den Augen der Demonstranten sicher privilegierte Oberbürgermeister Pünder dem Sinne nach sagte, dass auch er hungern müsse.
Aus dem Allianzgebaäude heraus hat Walter Dick die demonstrierende Menge fotografiert. Vor den Ruinen auf der Ostseite des Kaiser Wilhelm Rings erkennt man die große Brunnenanlage, in der bis 1943 das riesige Bronzedenkmal für Kaiser Wilhelm I. stand. Das Denkmal wurde für Kriegszwecke eingeschmolzen, der große Granitsockel abgerissen.
Genre: | Demonstration, Hungersnot, Lebensmittelknappheit |
---|---|
Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Neustadt |
Straße: | Kaiser-Wilhelm-Ring |
Zeitraum: | 1945 - 1949 |
_Gebäude: | Allianzgebäude |