Jahr: 1946
Ort: Köln
Bildnr.: WDA039-022
Bei einem Bombenangriff wurde das Reiterstandbild des preussischen Königs Friedrich Wilhelm III. vom hohen Sockel gestürzt. In den Wirren der Nachkriegszeit wurden die herabgestürzten Teile der Königs und seines Rosses teilweise heimlich gestohlen und als Altmetall eingeschmolzen. Die Sockelfiguren und Teile der Reliefplatten wurden abgenommen und eingelagert, während der Sockel in den 50er Jahren abgerissen wurde. Nachdem die Entstehungszeit Mitte und Ende des 19. Jhdts. eine fast "denkmalbesoffene" Zeit gilt, wollte man in der Nachkriegszeit nur noch wenig von bronzenen Herschern auf hohem Ross, aufgestellt auf Granitsockeln, wissen.
Von Ross und Reiter war einzig das Hinterteil des mächtigen Hengstes komplett mit dem langen Schweif übriggeblieben. Die Stadtkonservatorin Hiltrud Kier ließ dieses Relikt Anfang der 80er Jahre auf dem Heumarkt aufstellen. Das Hinterteil bekam sogleich den echt kölschen Namen :"die Fott vum Pääd" )
Kuriose Randbemerkung: Bei der sehr naturalistischen Darstellung des Hinterteils hatten die Bildhauer natürlich die Kugeln der Männlichkeit des Hengstes nicht vergessen. Nahezu alle Besucher des Hinterteils berührten diese mit ihren Schuhen. ("Loor ens do die ... vun däm Pääd!"), was dazu führte, dass dies edlen Teile immer goldglänzend waren, da die Berührungen unzähliger Schuhe die grüne Patina wirkungsvoll abschrubbten.
In den 90er Jahren des 20. Jhdts wurde das Denkmal teilweise wiederhergestellt und so reitet der Preussenherrscher heute wieder hoch zu Ross und Sockel über den Heumarkt.
Genre: | Denkmal, Kriegszerstörung |
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Stadt: | Köln |
Stadtteil: | Altstadt |
Straße: | Heumarkt |
Zeitraum: | 1945 - 1949 |