Jahr: 1946Ort: Hauptbahnhof, KölnBildnr. WDA019-002
Der Uhrenturm war Teil des Kölner Hauptbahnhofs, der 1894 eröffnet wurde. Der Bahnhof ersetzte den alten Centralbahnhof von 1855. Gleichzeitig mit dem Neubau wurden die Gleise des Bahnhofs und der innerstädtischen Bahnstrecken um ca. sechs Meter angehoben, so dass alle ebenerdigen Bahnübergänge im Stadtbereich verschwanden. Der Entwurf für den Hauptbahnhof, der im historisierenden Stil der Neo-Renaissance aufgeführt wurde, stammte von dem Aachener Architekten und Hochschullehrer Georg Frentzen (1854-1923). Hinter dem Turm erkennt man die Haupthalle des Empfangsgebäudes mit ihren Kuppelförmigen Dächern und dahinter die langestreckte Bahnsteighalle. Der alte Empfangsbau wurde noch bis 1955 genutzt und hätte durchaus erhalten werden können. Die Bauten des Historismus entsprachen aber nicht mehr dem Zeitgeist der 50er Jahre und so wurde bis auf die Bahnsteighalle alles abgerissen und ein neues Empfangsgebäude errichtet.
Jahr: 1967Ort: Hauptbahnhof, KölnBildnr. WDA2028-005
Im Jahre 1957 eröffnete der Buchhändler Gerhard Ludwig im Kölner Hauptbahnhof eine Taschenbuchhandlung. Ludwig war schon seit 1949 im Bahnhof mit seiner Bahnhofsbuchandlung tätig und war nicht zuletzt dadurch bekannt, dass er zwischen 1950 und 1956 mehr als 250 mal die sog. "Mittwochsgespräche im Wartesaal" organisiert hatte. Zum zehnjährigen Jubiläum des Taschenbuchladens erschien auch der Verleger Heinrich Rowohlt.
Jahr: 1949Ort: Bahnhofsvorplatz, KölnBildnr. WDA236-005
Die meisten Ehrengäste der 700 Jahr Feier des Kölner Doms dürften wohl mit dem Zug angereist sein. Tausende Menschen haben sich vor der großen Halle des Kölner Hauptbahnhofs versammelt, um die hohen Würdenträger zu begrüßen. Angesichts des wenig zerstörten Zustandes des Bahnhofsbaus fragt man sich heute, warum dieses Gebäude, kaum 60 Jahre alt (Fertigstellung 1894) Mitte der fünfziger Jahre abgerissen wurde. Zwar ist auch die heutige Empfangshalle des Hauptbahnhofs ein gelungener Wurf, aber der alte Bau scheint doch deutlich erhaltenswert. Aber die damalige Zeit, der damalige Geschmack schätze die Bauten des Historismus nicht, sie galten als überladen und düster, waren altmodisch. Und so fiel der alte Bahnhof wie so viele andere Bauten des 19. Jhdts. Presslufthammer und Spitzhacke zum Opfer. Es muss heute als großes Glück angesehen werden, dass nicht auch die große Bahnsteighalle abgerissen wurde.
Jahr: 1948Ort: Hohenzollernbrücke, KölnBildnr. WDA205-02
Die Hohenzollernbrücke wurde am 6. März 1945 durch die deutsche Wehrmacht gesprengt, um die amerikanischen Truppen am Vorrücken über den Rhein zu hindern. Die Brückenbögen an den Ufern wurden dabei nur gering beschädigt. Man hob zunächst auf Deutzer und Kölner Seite einen der Bögen an und lagerte sie auf provisorischen Pfeilern im Rhein. Die Lücke überbrückte man mit einer Brücke aus Stahlfertigteilen, sog. SKR-Gerät (Schaper-Krupp-Reichsbahn) So konnte die Brücke schon 1948 wieder für den Eisenbahnverkehr freigegeben werden, zunächst mit nur 2 Gleisen und Gehwegen links und rechts.
Die Brücke wurde am 8. Mai 1948 wieder eröffnet. Unter den Festgästen erkennt man links Robert Görlinger, ab 1948 als gewählter Oberbürgermeister von Köln, Wilhelm Warsch (3. v li.) damals und bis 1956 Regierungspräsident in Köln und rechts daneben Reichsbahnoberamtmann Selbach, den Bahnhofsvorstand des Kölner Hauptbahnhofes.
Jahr: 1949Ort: Hauptbahnhof, KölnBildnr. WDA343-017
Ein invalider Bahnbeamter kündigt den Fernschnellzug nach Amsterdam an
Der Anblick von Invaliden, Kriegsversehrten, jungen Männern, die in einem sinnlosen Krieg Teile ihrer Körper verloren hatten, war fast alltäglich. Sichtbare Zeichen von Verwundungen und Schäden, die sie erleiden mussten. Die nicht sichtbaren Spuren, Traumata, Albträume und seelischen Schäden waren weit zahlreicher. Man sah sie aber nicht.
Die Zuganzeige mit den herausziehbaren Schildern auf Züge und anderen Hinweisen war bis in die 60er Jahre Standard auf den großen Bahnhöfen. Wie hier zu erkennen wurden nicht nur die Zugziele auf diese Weise angezeigt, sondern auch allgemeine Informationen zu den einzelnen Zügen: Hier die Zugart "Fernschnellzug". Auch (die damals allerdings deutlich selteneren) Verspätungen wurden so mitgeteilt. Nicht standardisierte Anzeigen wurden mit Kreide auf Tafeln aufgeschrieben und gesondert angehängt.
Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass es offensichtlich in die Bahnhofshalle reinregnet. Das Stahlgerüst war zwar im Wesentlichen unversehrt, aber die Verglasung war zerstört. Erst ab Anfang der 50er Jahre konnte man wieder im Trockenen auf seinen Zug warten.
Jahr: 1946Ort: Hauptbahnhof, KölnBildnr. WDA343-014
Das Foto zeigt, dass der international, grenzüberschreitende Zugverkehr wieder aufgenommen worden ist. Der angezeigte Zug wird in Hoek van Holland Anschluss an die Fährverbindungen in Richtung England finden.Die Zuganzeige erfolgte wie hier erkennbar von Hand. Die vorbereiteten Schilder wurden mit einer Stange aus oberhalb der Bahnsteige angebrachten Kästen herausgezogen.In einem oberen Kasten hingen Informationen zur Zugart, darunter die verschiedenen Ziele und im unteren Kasten zusätzliche Informationen. Es gab auch einen Kasten mit Informationen über Verspätungen, wenn sie denn mal vorkamen.
Der Aufsichtsbeamte, der die einzelnen Schilder zieht ist ein Kriegsinvalide, er hat seinen linken Arm verloren.